Für den Wakkerpreis des Schweizer Heimatschutzes kommen politische Gemeinden in Frage, die folgende Kriterien erfüllen:
- Eine qualitative Weiterentwicklung und Aufwertung des Ortsbildes unter zeitgenössischen Gesichtspunkten ist sichtbar.
- Der respektvolle Umgang mit der alten Siedlungsstruktur einerseits und der bestehenden Bausubstanz andererseits zeigt sich im Ortsbild.
- Die Gemeinde setzt sich aktiv für eine überdurchschnittliche architektonische Qualität ein (Beratung, Motivation) und geht bei eigenen Bauvorhaben mit gutem Beispiel voran (Architekturwettbewerbe).
- Die Ortsplanung ist aktuell und begünstigt eine Entwicklung im Sinne des ausgeschriebenen Wakkerpreises.
- Für die Gesamtbeurteilung sind weiter ausschlaggebend: Landschafts- und Umgebungsschutz, Verkehrsplanung, Wohnqualität, Nachhaltigkeit.
Der Wakkerpreis des Schweizer Heimatschutzes wird jährlich einer politischen Gemeinde zuerkannt. Erstmals ermöglicht wurde er 1972 durch ein Vermächtnis des Genfer Geschäftsmannes Henri-Louis Wakker (1875-1972) an den Schweizer Heimatschutz. Der Preis ist mit 20'000 Franken dotiert.
Anfänglich standen die Bemühungen einer Gemeinde für die Erhaltung eines historischen Ortsbildes im Zentrum des Preises. Seit über 10 Jahren werden jedoch Gemeinden prämiert, die ihr Ortsbild unter einem bestimmten aktuellen Gesichtspunkt weiterentwickeln und aufwerten.
Ausschreibung des Wakkerpreises 2002
Für den Wakkerpreis des Jahres 2002 wird eine Gemeinde im Agglomerationsraum der Schweizer Städte gesucht, die Vorbildliches zur Aufwertung des Lebensumfeldes leistet. Unter demselben Thema ist vor kurzem der Stadt Uster ZH der Wakkerpreis 2001 zuerkannt worden. Dank vorbildlicher raumplanerischer und baulicher Massnahmen ist es Uster trotz einer schwierigen Ausgangslage gelungen, sich aus der Anonymität der Agglomerationslandschaft hervorzuheben.
Eine gestalterisch hochwertige Entwicklung in den Agglomerationen ist dem Schweizer Heimatschutz ein grosses Anliegen. Obwohl mehr als zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung dort leben, wurde diese lange Zeit vernachlässigt. Allzu oft hat die bauliche Qualität unter einem zu schnellen Wachstum gelitten. Es besteht grosser Handlungsbedarf. Deshalb will der Schweizer Heimatschutz auch 2002 vorbildliche Arbeit auf diesem Gebiet auszeichnen.